... und nochmal Evah Pirazzi


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... und nochmal Evah Pirazzi 17679

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... und nochmal Evah Pirazzi
« am: 07. November 2012, 23:51:46 »
Hallo !

Zunächst einmal ganz herzlichen Dank für die Auskünfte zu H.R.Pfretzschner Cellobögen!

Nun eine andere Frage: Ich habe ein gutes altes italienisches Cello, dessen Schwäche der klangliche Bruch zwischen der A-Saite und den anderen ist. Viele Jahre habe ich Pirastro Chromcor (nicht Chromcor plus!) gespielt und war eigentlich zufrieden damit. Sie hatte Strahl und Durchsetzungskraft, auch im Klaviertrio. Den Klangbruch habe ich versucht, mit Saiten größerer Stärke zu kompensieren. Das hat aber leider nur bedingt funktioniert. Irgendwann war mir die Chromcor auch zu schrill (trotz Gummiring zwischen Saite und Steg) und der Unterschied zu den andere Saiten zu groß. Seit einiger Zeit probiere ich nun verschiedene A-Saiten (Permanent, Kaplan, Larsen), aber die Saiten sind mir zu dick, lassen sich nicht gut spielen, haben zwar ein gutes Volumen in der Breite aber keinen Glanz, Strahl und Durschlagskraft.

Ich möchte es jetzt gerne mit Evah Pirazzi probieren und die klangliche Ausgewogenheit zwischen den Saiten von oben nach unten aufbauen. Ich weiß allerdings nicht, mit welcher Stärke ich beginnen soll. Deshalb (auch aus finanziellen Gründen, um nicht tausend Saiten zum Ausprobieren zu kaufen) die Frage, wie sich bei Evah Pirazzi die Stärken (mittel, stark, soloist) im Charakter unterscheiden, damit ich etwas zielgerichteter suchen und probieren kann.

Ich freue mich schon auf die Antwort!
Administrator Beiträge: 216 *****
Re: ... und nochmal Evah Pirazzi
« Antwort #1 am: 12. November 2012, 16:22:06 »
Hallo,
ein paar Fragen hätte ich noch:
was genau für ein Klangbruch ist das zwischen A- Saite und den anderen?
Ist die A Saite zu scharf oder zu matt im Vergleich zur D- Saite?
Wie sieht die übrige Besaitung aus?
Was für ein Stegmodell ist auf dem Cello?
Ist das Setup des Cellos mal genau überprüft worden und ist die Einstellung so optimal?

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Re: ... und nochmal Evah Pirazzi
« Antwort #2 am: 13. November 2012, 01:18:15 »
Hallo,

vielen Dank erst einmal soweit!

Die A-Saite ist schärfer als die anderen bzw. sie hat mehr Power und Strahl. Augenblicklich spiele ich da eine Larsen soloist, aber da fehlt mir Glanz und Strahl vollständig (mit Larsen komme ich ohnehin überhaupt nicht zurecht). Auf den drei unteren habe ich momentan Permanent soloist. Der Steg ist ein deutsches (?) Modell (auf jeden Fall kein belgischer oder französischer). Das Problem hatte ich eigentlich seit jeher. Mein Geigenbauer vor Ort hat vor einiger Zeit noch einmal versucht, durch Vereränderung der Stimmposition das Problem abzumildern. Ich denke, viel mehr ist auf dem Weg nicht herauszuholen.
Ist Evah Pirazzi eventuell ein Weg (vielleicht kombiniert mit anderen)?
Administrator Beiträge: 216 *****
Re: ... und nochmal Evah Pirazzi
« Antwort #3 am: 13. November 2012, 09:53:52 »
Hallo,
nach meiner Erfahrung sind die Larsen Saiten eigentlich die, die bei der A Saite eher einen warmen, aber dennoch kräftigen Klang erzeugen. (Allerdings hält diese Wärme konstruktionsbedingt nicht sehr lange vor und einmal abspannen und der warme Ton ist auch dahin)
Die Evah Saite hat im Vergleich dazu mehr Brillianz, ist also vielleicht nicht so ganz dafür die  richtige.
Am besten wäre es natürlich mal, das Cello selbst zu sehen und zu spielen.. ich würde eher mal eine Larsen strong (je dicker die Saite ist, desto weniger kann sie sich in die Obertöne aufteilen, da dicker = mehr Spannung, was dazu führen kann, dass eine dicke Saite wärmer klingt als eine dünne) für die A Saite probieren und unten (C und G) entweder Spirocore Wolfram oder Larsen Wirecore. Falls die zu hart und metallen klingen (besonders die G- Spirocore Saite passt auf manchen Instrumenten gar nicht)  die neuen Larsen Magnacore. Bei der D Saite müsste man dann mal sehen, wie es klingt, evt. eine Larsen soloist.
Die tiefen Permanent Saiten sind eben etwas weicher.
Leider ist es so, dass es keine allgemein gültigen Ratschläge gibt, dazu müsste ich das Cello wirklich mal sehen und hören...
Klingt das Instrument ausgewogener, wenn es einen halben Ton tiefer gestimmt wird?

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Re: ... und nochmal Evah Pirazzi
« Antwort #4 am: 13. November 2012, 23:03:36 »
Hallo und tausend Dank erst einmal!

Da habe ich ja nun eine ganze Menge Tips und Möglichkeiten, die ich ausprobieren kann. Ich denke ich werde mich einfach mal Schritt für Schritt an die Arbeit machen und rumprobieren.

Wenn ich mal wieder in den Norden komme würde ich gerne mal reinschauen - natürlich mit vorheriger Anmeldung. Aber jetzt noch eine Frage: Was hätte es zu bedeuten, wenn das Instrument einen halben Ton tiefer gestimmt ausgewogener klingt oder eben nicht? Ich hab's bis jetzt nicht bewußt ausprobiert bzw. wenn die Stimmung mal ohnehin sehr tief war habe ich nicht darauf geachtet.
Administrator Beiträge: 216 *****
Re: ... und nochmal Evah Pirazzi
« Antwort #5 am: 14. November 2012, 10:18:41 »
Aber jetzt noch eine Frage: Was hätte es zu bedeuten, wenn das Instrument einen halben Ton tiefer gestimmt ausgewogener klingt oder eben nicht? Ich hab's bis jetzt nicht bewußt ausprobiert bzw. wenn die Stimmung mal ohnehin sehr tief war habe ich nicht darauf geachtet.

Mit einer tiefen Stimmung (oder umgekehrt eine etwas höheren) kann man relativ gut herausfinden, ob die Saitenstärken, die man benutzt, wirklich die richtigen für das Cello sind.
Stimmt man das Cello um einen halben Ton tiefer und es klingt dann besser und ausgewogener, bedeutet dies, dass die benutzten Saiten zu viel Spannung haben, in diesem Fall wären etwas dünnere (Soft, weich ect) besser geeignet, da offenbar die Spannung für das Instrument zu hoch ist. Es kann natürlich auch an einem zu hohen Steg (Halswinkel) liegen.
Klingt das Cello in höherer Stimmung besser, kann man Gegenteiliges ausprobieren: dickere (strong ochestra ect) Saiten erzeugen eine höhere Spannung und dann sollte das Cello mit diesen Saiten in normaler Stimmung auch besser klingen.

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Re: ... und nochmal Evah Pirazzi
« Antwort #6 am: 14. November 2012, 12:22:15 »
Natürlich! Ist ja ganz logisch. Ich werde das mal ausprobieren, vielleicht erspart mir das ein paar Umwege. Vielen Dank!

 

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