Re: Bünde knüpfen
« Antwort #1 am: 26. Mai 2008, 11:22:22 »
Hallo Natascha,
da Bilder in dieser Sache mehr aussagen als Worte, habe ich mal folgende Illustration angefertigt.
Es sind 3 Bilder. Ich hoffe, es ist mir gelungen, das Bundeknüpfen anschaulich darzustellen.
Als Material für die Bünde kommt Darm oder auch Nylon in Frage, wobei ich persönlich Darm vorziehen würde. Es ist historisch und klingt auch schöner.
Die Bünde sollten immer mindestens einen Halbton tiefer angelegt werden und dann nach dem doppelten Knoten auf die richtige Position hochgeschoben werden. Es wird immer auch der oberste Bund (also bei der Gambe der 7.Bund) zuerst geknüpft. Müssen nur einzelne Bünde neu gemacht werden, z.B. der fünfte Bund, kann man versuchen, die unteren Bünde jeweils hochzuschieben und dann den ersten zu erneuern. Dies hängt aber davon ab, wie stramm die Bünde sitzen.
Zum Knoten selbst: hier empfiehlt sich ein doppelter Knoten(ich meine der heißt Weberknoten).
Nach dem Knoten lässt man die Enden etwa einen cm überstehen und brennt diese dann ab(Feuerzeug ect.) Bitte sehr aufpassen, dass die Flamme nicht zu nahe an Hals oder Bünde kommt
Dies hat den Effekt, dass die Enden sich verdicken und nicht mehr durchrutschen können.
Bei Darmbünden sollte man den Darm erst einmal in Wasser einweichen: er wird dann elastischer und zieht sich beim Trocknen zusammen, so dass der Bund fester sitzt.
Die richtige Position findet man nach Gehör: Bei der Gambe wie gesagt der Beginn mit dem 7.Bund. Der lässt sich gut einrichten da er ja die Oktave zur nächst tieferen Saite bildet.
Von da an wird in Quarten der 5 Bund der 2.Saite nach dem 7.Bund der 1.Saite ausgerichtet. Dann der 3 nach dem 5 usw. Der 2.Bund wird nach der 1. leeren Saite ausgerichtet und dann der 4 nach dem 2. usw. Danach werden die Bünde so ausgerichtet dass sie auch auf den tiefen Saiten o.k sind.
Alles klar