Stegrundung


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Stegrundung 24262

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Stegrundung
« am: 29. Januar 2010, 09:01:59 »
In der Sektion Geigenbauonline habe ich gelesen, dass die Stegrundung mit Hilfe einer Schablone gemacht wird. Heisst das, dass die Stegrundung immer gleich ist? Ich habe nämlich das Gefühl, dass die Rundung bei meiner neuen Geige zur e-Saite hin stärker abfällt als bei meiner alten (Geige :-). Oder kann die Rundung individuell variiert werden und wenn ja, wer kann so etwas machen?
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Re: Stegrundung
« Antwort #1 am: 29. Januar 2010, 14:57:55 »
Hallo,
nein die Stegrundung ist nicht immer gleich. Je kleiner das Instrument ist, desto kleiner wird der Radius der Stegrundung. Die Rundung selbst ist ein Kreisausschnitt. Die Rundung ist dann optimal, wenn die Saiten alle einzeln gut zu streichen sind und ein schneller Saitenwechsel auch von der tiefsten auf die höchste Saite gut möglich ist.  Es ist natürlich auch eine individuelle Lösung denkbar, wobei Anfänger oft eine stärkere Stegrundung haben möchten, da sie eher Probleme haben, die Saiten einzeln zu erwischen.
Bei zu starker Stegrundung kann es aber auch passieren, dass das beim Anstreichen der e- bzw g- Saite der Deckenrand berührt wird.
An der beiliegenden Skizze habe ich das mal versucht zu verdeutlichen. Die Abstände e1, a1, d1 und g1 müssen gleich groß sein. Dies lässt sich leicht mit einem Hölzchen oder Metallmaß selbst überprüfen
« Letzte Änderung: 29. Januar 2010, 15:00:44 von Geigenbaumeister »

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Re: Stegrundung
« Antwort #2 am: 02. Februar 2010, 11:02:15 »
Hallo Geigenbaumeister,
danke für die umfangreiche Information. Habe gleich mit einer Schieblehre nachgemessen und festgestellt, dass die Abstände ungleichmäßig sind und der zwischen a- und e-Saite unverhältnismäßig gross ist. Werde mit dem Geigenexperten des Musikhauses, wo ich die Geige gekauft habe, besprechen.
Nochmals vielen Dank,
D. Klein 
Administrator Beiträge: 216 *****
Re: Stegrundung
« Antwort #3 am: 02. Februar 2010, 12:23:39 »
Na hoffentlich ist der Geigenexperte auch ein Geigenbauer ;D

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Re: Stegrundung
« Antwort #4 am: 25. März 2010, 23:46:17 »
Die Skizze ist sehr gut! Vielen Dank. Ich werde das auch mal nachmessen bei meinem Instrument.

Wie groß sollte denn unten am Griffbrett bei einem Cello der Abstand zu den Saiten sein?

Beste Grüße,

Wordsmyth
Administrator Beiträge: 216 *****
Re: Stegrundung
« Antwort #5 am: 26. März 2010, 09:16:14 »
Hallo,
der Abstand wird eigentlich entsprechend der Spielkünste und der Saitenauswahl festgelegt.
Gerade die stark schwingenden tiefen  Kabelkernsaiten mit Wolframumspinnung schwingen realtiv stark und brauchen einen größeren Abstand zum Griffbrett.(und auch mehr Saitenabstand zwischen den Saiten) Solisten benötigen mehr Abstand als Laien. Die A-Saite sollte einen Abstand von 4,5-5,5 mm haben (gemessen von Griffbrett bis Unterkante Saite) Bei der C- Saite zwischen 6,5 mm und 9,5 mm.
Falls du das selbst machen willst, langsam herantasten und nicht vergessen, auch die Stegstärke und Rundung wieder anpassen.

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Re: Stegrundung
« Antwort #6 am: 24. Oktober 2010, 14:03:13 »
So, einen Steg habe ich mir jetzt auch geschnitzt (siehe Bild) - ich habe mir die Freiheit genommen, die Oberseite einfach dachförmig zu schneiden - dadurch kann ich leichter kleine Anpassungen vornehmen. Ja, perfekt ist das noch nicht, aber er klingt zumindest für meine Ohren prima, aber das ist auch das wichtigste.
Er steht gerade auf der Decke und hält jetzt schon ein paar Monate, ohne sich übermäßig zu verbiegen.
Wahrscheinlich werde ich die G-Saite noch ein bisschen nach unten setzen und in dem Zuge auch noch ein µ in die Mitte ziehen.

Ich habe gelesen, dass es wichtig ist, dass der Fuß des Steges ein paa Milimeter über den Bassbalken hinausragt, aber gleichzeitig zu beiden Seiten gleich weit von den F-Löchern entfernt ist. Nun habe ich meinen Rohling so breit gelassen, wie er war, aber festgestellt, dass der Bassbalken nur etwa 2mm vom F-Loch entfernt verläuft. Ist das üblich?

Ich hatte mich das gefragt, weil alle drei höheren Saiten deutlich besser ansprechen als die tiefe C-Saite (sowohl meine alte als auch die neue Spirocore Wolfram weich). Besonders wenn ich ein D oder D# spiele, geht die Ansprache und Lautstärke in den Keller. Ist das ein Wolf? (Ich wusste nie so recht was mit dem Begriff anzufangen)

Beste Grüße und vielen Dank,

Wordsmyth

 

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