Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello


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Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello 20032

Newbie Beiträge: 11 *
Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« am: 23. Juni 2010, 09:48:17 »
Hallo,

wir müssen uns nun langsam umsehen nach einem 4/4 Cello für unseren Sohn.

Da kommen doch Fragen auf- und weil uns hier schon einmal so gut geholfen wurde, stelle ich sie doch einfach mal hier  ;D :

1. Woran können wir erkennen, um welches Modell (ich meine natürlich Nachbauten  ;) ) es sich handelt? Gibt es deutliche äußere Merkmale? Oder -falls nicht auf den ersten Blick erkennbar- deutliche Unterschiede in den Abmessungen Korpus oben/unten/Zargenhöhe? Ich finde da irgendwie nichts im Netz, wo man mal beide Modell nebeneinander sieht und vergleichen kann- und bei Fotos kommt es ja imer auch auf den Blickwinkel an. Da kann man sich auch schnell was einbilden...

2. Worin unterscheiden sich die Modelle klanglich? Oder kann man das so allgemein gar nicht sagen? Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es je nach Korpusabmessungen Unterschiede gibt- der Klang eben voller, wärmer oder strahlender, direkter sein kann... Aber ich bin da ja keine Fachfrau  :)

Vielen Dank schon einmal!

Gruß von der Mamaeinescellisten  ;)

Administrator Beiträge: 216 *****
Re: Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« Antwort #1 am: 23. Juni 2010, 10:09:06 »
Hallo,

die äußerlichen Unterschiede der verschiedenen Modelle sind schon sehr auffällig.
Stradivari-Celli sind eher schlank und schmal gebaut, besonders im Vergleich zu Montagnana Instrumenten, die doch eher breit und wuchtig wirken.
Wie diese Instrumente dann klingen, hängt vom jeweiligen Geigenbauer bzw. Cellobauer ab.
Durch die Wahl des Modells kann allerdings schon der Klangcharakter des Instrumentes beeinflusst werden, wenn die übrigen wichtigen Bestandteile wie Holzauswahl, Wölbung, Ausarbeitung, Grundierung und Lack auch entsprechend gewählt werden.
Ganz generell und sicherlich pauschal kann man sagen, dass die Stradivari eher brillanter und ein Montagnana mehr Baß hat und auch breiter klingt. Aber wie gesagt, solche Äußerungen sind immer pauschal.
Ich hatte selbst das Glück, im Rahmen meiner Arbeit mehrere Stradivaricello und auch Montagnana spielen zu können, mir persönlich gefiel Montagnana besser. Dies sieht man ja auch an meiner Auwahl an Cellomodellen, die ich anbiete http://www.geigenbauonline.de/index.php?Instrumente:Cello diese Modelle sind alle in den Maßen deutlich breiter als z.B. die Instrumente von  Stradivari.
Am besten ist es, verschiedene Modelle einmal auszuprobieren, wobei der Geigenbauer wichtiger ist als das Modell ;)

www.geigenbauonline.de Infos für alle, die sich für ihr Streichinstrument interessieren
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Newbie Beiträge: 11 *
Re: Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« Antwort #2 am: 23. Juni 2010, 11:13:44 »
Danke! Das ging aber schnell !

Ja, wir würden das Große auch beim Geigenbauer kaufen- wenn wir uns das gerade leisten könnten  :( Er (und vor allem seine Hände...) wächst schlicht schneller, als der Inhalt unseres Geldbeutels  :o

Eigentlich dachten wir ja, unser Sohn kann so bis zur Konfirmation ungefähr auf dem geliehenen spielen- das haben wir sehr günstig bekommen für 13EUR im Monat! Mit 14 geht man sicher mit einem teuren Instrument um, wie mit einem rohen Ei- unser 11Jähriger ist zwar kein Rowdy, aber ein bisschen der Typ verträumter Professor- und seine Schul-Ensemble-Kollegen mit den kleinen Geigen auch sehr unvorsichtig mit seinem "Riesen"-Instrument- da fällt dann schonmal einer drüber,weil er "vergisst", dass neben ihm das Cello des Großen liegt ... naja- und die Summe dieser Dinge steht in einem ungünstigem Verhältnis zum Preis eines teuren Instrumentes... da würde auch eine Versicherung nichts dran ändern...

So haben wir uns entschieden, ein Instrument eines rumänischen Geigenbauers auszuprobieren (irgendwie verschließen wir uns noch dem Hype Fernost-Instrumente- auch wenn es da wohl inzwischen wirklich gute gibt) - aber es sollte natürlich einigermaßen den Klangvorstellungen unseres Sohnes entsprechen, der eher den vollen, warmen Klang sucht. Wir können das Instrument nach dem Probespielen zurückschicken- und das ist dann schon den Versuch wert.
Nach Ihrer Beschreibung werden wir eher in Richtung Montagnana gehen- obwohl er so ein Hering ist. Ich hoffe, wir finden ihn dann noch hinter dem Riesenteil  ::) .

Vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort!

Ich berichte dann auch gerne,was es tatsächlich geworden ist...

Irgendwann mal- davon trämen wir schon, gar keine Frage!- wird es für ein Trauminstrument vom Geigenbauer reichen  :)

Gruß von der Muttereinescellisten
Newbie Beiträge: 23 *
Re: Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« Antwort #3 am: 23. Juni 2010, 12:37:45 »
Hallo Muttereinescellisten,

da der "rumänische Geigenbauer" vermutlich nicht in Ihrer Nachbarschaft wohnt, handelt es sich wohl um ein Versandinstrument. Das wird nicht spielfertig geliefert!

Weil Sie für das Einrichten des Instrumentes (spätestens zum Richten der Stimme) ohnehin einen Geigenbauer brauchen, rate ich dringend, vor(!) der Bestellung persönlich mit einem solchen zu sprechen. Der kann sich auch Ihren Sohn ansehen und Sie dann entsprechend beraten.

Vielleicht hat er dann sogar eine bessere Idee zu dem Thema - auch Geigenbauer haben es gelegentlich mit 11jährigen Jungs zu tun...

Übrigens, im Rahmen dieses "Einrichtens" kann ein Geigenbaumeister am "Sound" des Instrumentes noch so einiges machen. Lassen Sie sich das mal zeigen, Sie werden erstaunt sein. Es kann sogar sein, dass Sie anschließend ein zierlicheres Instrument doch noch in die engere Wahl nehmen.
Administrator Beiträge: 216 *****
Re: Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« Antwort #4 am: 23. Juni 2010, 12:51:09 »
Hallo,
wenn das Cello nicht spielfertig geliefert wird, würde ich davon abraten, dieses überhaupt auszuprobieren.
Selbst wenn Sie zu einen Geigenbauer zum "Setup" gehen, wovon der in der Regel wenig begeistert sein wird und sich das zurecht auch vernünftig bezahlen lassen wird, sollten Sie vorher mit dem Versender abklären, ob Sie dies mit dem Cello überhaupt dürfen. Sollten sich nämlich "Manipulationen" am Instrument nachweisen (aus welch Gründen auch immer) wird der Versender mit Sicherheit Schwierigkeiten machen.
Wenn das Cello spielfertig kommt, probieren Sie es aus, wenn es nichts ist, können Sie es ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen zurückschicken. Wenn es klanglich den Vorstellungen Ihres Sohnes entspricht, dann lässt sich wie oben von Amateur schon gesagt, mit Steg und Stimmstock noch einiges herausholen.
Falls es möglich sein sollte, gleich 2 zur Auswahl schicken lassen (evt. verschiedene Modelle)...
Grüße
aus Lübeck und viel Erfolg

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Newbie Beiträge: 11 *
Re: Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« Antwort #5 am: 23. Juni 2010, 15:20:44 »
Hallo nocheinmal,

danke für eure Anregungen! Ich habe beim Abholen des alten Instruments mit dem Geigenbauer gesprochen- er hat einfach gerade kein Instrument in der Preisklasse anzubieten(bis 1000EUR ). Manchmal gibt es ja Instrumente,die in Zahlung gegeben werde, bei einem Neukauf.
 Er hat sich freundlicherweise das Angebot angesehen und meint, es würde seriös klingen. Da wir ja dieses Instrument nicht bei ihm kaufen, haben wir auch auf eine auf eine Beratung bei ihm verzichtet- das fände ich unfair, schließlich kostet es Zeit. Daher meine Fragen hier.

Der Anbieter hat ein Ladengeschäft in einer für uns wirklich zu weit entfernten Stadt, das Cello wird von einem Geigenbauer in der Stadt spielfertig gemacht und mit aufgestelltem Steg versandt. Probespielen ist eigentlich ausdrücklich erwünscht- und eben für die,denen der Weg zu weit ist, wird der Versand mit 14Tage Rückgaberecht angeboten.

 Wir lassen es einfach mal darauf ankommen. Falls wir zurückschicken, bekommen wir das gesamte Geld inkl. aller Portokosten zurückerstattet.

Ich kann ja gerne berichten, wie es ausgeht...

Danke nochmal auch für die ehrlich geäußerten Bedenken. Das ist mir allemal lieber, als unbedarft  ins offene Messer zu laufen!

Gruß von der Muttereinescellistenderdefinitivnichtmehrkleinist  ;D



Newbie Beiträge: 11 *
Re: Unterschied Mantagnana- und Stradivarius- Modell beim Cello
« Antwort #6 am: 01. Juli 2010, 10:41:38 »
So, jetzt noch die kurze Rückmeldung, wie es lief:

PERFEKT! Top verpackt und mit einer wirklich ordentlichen und gut gepolsterten Hülle geliefert! Das Cello klingt wirklich gut! Steg sitzt perfekt und Wirbel sitzen optimal, auch optisch überraschend gut und sorgfältig gearbeitet!
Der Cellolehrer ist äußerst positiv überrascht und mein Sohn wollte das kleine Cello nicht mehr anrühren.  ;)

Darauf zu spielen ist- auch durch die extrem leichte Ansprache- eine Freude.

Das tut es wirklich einige Jahre- ein toller "Puffer" bis das Traumcello kommen kann  :D

Ach ja- es ist ein Montagnana-Modell, war direkt einfach zu erkennen- wir hatten das kleine zum Vergleich und das hatte eindeutig die Stradivarius-Form! Im Internet sahen die Modelle gar nicht so unterschiedlich aus,sie waren ja nicht nebeneinander abgebildet, aber ein Montagnana ist ja unten im Verhältnis deutlich breiter ;D

Vielen Dank noch einmal für die Antworten!
Wahrscheinlich blutet ein Geigenbauerherz ein wenig, wenn man sowas liest- aber ich nehme doch einmal an, es gilt wie so oft:"Irgendwann kommen sie alle!" Vermutlich tut es kein "Billiginstrument" wirklich für immer, wenn man ernsthaft spielen will...zumindest kann ich mir das nicht vorstellen!

Gruß von der Muttereinescellisten



 

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