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Der Unterschied im Geigenbau zu Stradivaris Zeiten und heute

Die Holzbearbeitung unterscheidet sich in keiner Weise und auch das " Innenleben " einer Stradivari ist mit einem heutigen Instrument durchaus vergleichbar. Dazu muss man wissen, dass sich fast alle Instrumente aus der Zeit bis etwa 1820 nicht mehr im originalen Zustand befinden. sind. Sie mussten vielfältige Umbau- oder Modernisierungsarbeiten über sich ergehen lassen und klingen heute bestimmt deutlich anders als zu Stradivaris Zeiten. Die Geigen von Stradivari hatten alle einen kürzeren Hals, der nicht in den Oberklotz eingelassen war, sondern aufgesetzt wurde. Zur Absicherung wurde er vom Korpusinneren zusätzlich mit Nägeln befestigt. Daraus kann man auch noch einen weiteren Unterschied folgern : da eine Absicherung des Halses von der Innenseite des Korpus erfolgte, musste der Hals vor dem Deckeaufleimen aufgesetzt werden. Den Baßbalken machten Stradivari und seine Zeitgenossen sehr viel zierlicher. Der Steg war niedriger, seine Auschnitte und Forum anders und seine Höhe bestimmte allein ein stark keilförmiges Griffbrett. Griffbrett und Saitenhalter wurden furniert, d.h. auf ein leichtes Kernholz wurde eine dünne Schicht Hartholz aufgeleimt. Ein wichtigen Unterschied stellt die Besaitung der Instrumente dar, denn man spielte ausschließlich Darmsaiten. Somit kann man sagen, dass sich in einigen Teilbereichen die Reihenfolge der Arbeitsabläufe geändert hat. Diese Änderungen sind aber heute auch an allen im modernen Konzertbetrieb benutzten Instrumenten aus Stradivaris Zeit eingebaut worden, so dass sich eine Stradivari aus der Sicht des Geigenbauers in erster Linie durch ihr Alter von einem erstklassigen modernen Instrument unterscheidet.

Zuletzt aktualisiert am 2010-11-22 von Haat-Hedlef Uilderks.

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